nachdem ich vor fast zwei wochen mit dragon's dogma 2 fertig war, hab ich mir dann mal endlich pacific drive vorgenommen und nun nach ca. 25 stunden auch die credits über den bildschirm rollen sehen. für mich ein packendes spiel, welches mich die ganzen abende nicht loslassen konnte. nur noch kurz eine kleine tour um neue wege durch die zone zu finden und energie für neue ausrüstung zu sammeln, nur noch bisschen in der werkstatt am auto schrauben und nebenbei die materialien verstauen und verarbeiten, nur noch kurz... ach, schon wieder ist eine stunde um.
der gameplay loop ist dabei aber noch nicht einmal der alleinige star des spiels, denn das ist schon eher die zone an sich, die voller gefahren steckt, aber auch eine gewisse schönheit in sich trägt. das einmal zum dank des settings (der pazifische nordwesten ist immer die richtige wahl, immer) aber auch wie die entwickler das ganze audiovisuell umgesetzt haben. dichte wälder, dunkle nächte, neblige straßen, regen und wind, der gegen die scheiben schlägt, das analoge summen und knacken des radios und geigerzählers. alles ist recht immersiv und trägt wunderbar zur dichten atmosphäre bei.
ein weiterer wichtiger aspekt wären dann auch die anomalien. ähnlich wie in den stalker spielen sind diese hier querbeet über die verschiedenen gebiete verteilt und dienen im spiel als aktive gefahren, die uns gerne mal die tour vermasseln können. anfangs sind die dabei noch recht überschaubar und sind mehr dafür da, den spieler aufmerksamer für seine umgebung zu machen. fallen eben, in denen man erstmal reinfahren muss, damit sie ausgelöst werden. später jedoch werden diese immer tückischer, aggressiver und vor allem großflächiger. war wirklich überrascht, dass man selbst im späteren verlauf pro tour immer wieder mal eine neue anomalie über den weg läuft.
hier z.b. mal vier verschiedene anomalien auf einem blick. der screenshot ist noch von den ersten stunden des spiels und das war dann eher mal eine ausnahme. in den späteren gebieten sind so welche anblicke aber völlig normal und die routen werden regelmäßig zum slalomlauf im minenfeld.
zu meckern gibt es aber auch etwas. so hätte ich mir die präsentation der story anders gewünscht. es gibt keine cutscenes oder eigene story momente. fast alles an dialogen wird über das funkgerät vermittelt. das passt zwar zum auto-fokus des gameplays, hat aber auch dafür gesorgt, dass ich in manchen situationen gar nicht wirklich der story folgen konnte, da ich nebenbei noch um mein leben fahren musste. nur gegen ende nimmt sich dann das spiel zeit dafür und diese momente hätte es eben mehr gebraucht. wer also hier eine mehr storydriven "walking-sim"-artiges erlebnis erwartet, sollte vielleicht etwas anderes spielen.
trotzdem konnte mich das gameplay und die atmosphäre soweit fesseln, dass ich den titel bis zum ende nicht wirklich weglegen konnte. sehr gutes spiel imo, wenn man denn genau auf diesen gameplay loop bock hat. würde am liebsten nochmal eine tour starten, aber der backlog + hellblade 1 rerun ruft. falls aber nochmal ein größeres update mit neuen missions-content kommt, wird der zündschlüssel sicherlich wieder umgedreht.
achja und props an das studio-mitglied, welches u.a. king dude in die radio playlist gepackt hat. allgemein bietet der lizenzierte soundtrack paar nette songs, die ich gerne nebenbei beim fahren laufen gelassen hab.