Dazu auch dieses Interview
https://taz.de/Politologe-zu-den-Wahlen-in-Kanada/!6080608/
taz: Und die Kanadier begriffen, dass sie keinen Kandidaten wollen, der Trump ähnelt?
Grant: Poilievres gesamte Strategie fiel über Nacht in sich zusammen. Wir spüren mittlerweile, dass Trumps Zölle auch Kanada treffen. Hunderte Arbeiter wurden bereits entlassen, die Produktion von Elektroautos im Werk der Cami Assembly bis Oktober eingestellt. Die Bedrohungslage für Kanada ist so akut, dass sich alles nur darum dreht. Die Liberalen liegen jetzt vor den Konservativen. Ausgerechnet Poilievre, der niemals so wirken wollte, als ob ihn mit den Liberalen irgendetwas verbindet, vertritt plötzlich den gleichen Ansatz gegen Trump wie die Liberalen. Aber er steckt in der Klemme: Er hat so viel Zeit in seine Botschaft eines kaputten Kanadas gesteckt, dass jede politische Neuausrichtung unaufrichtig wirken würde. In den letzten Tagen kamen auch immer mehr interne Kämpfe unter den Konservativen ans Licht, einflussreiche Politiker wie Doug Ford kritisieren Poilievre.